Radioökologisches Schulprojekt in Gomel

Für Kinder und Jugendliche ist eine gesunde Ernährung mit Lebensmitteln, die eine möglichst geringe Strahlenbelastung aufweisen, von besonderer Bedeutung. Deshalb hat der Verein zusammen mit der Dorfschule Kalinkowitschi (Oblast Gomel/Belarus) ein Projekt aufgelegt, das die Strahlenbelastung der im Schulgarten angebauten Früchte und Gemüsesorten ermöglicht. Dafür wurde die Schule mit den entsprechenden Messgeräten aus-gestattet und die verantwortliche Lehrkraft durch Fachleute des unabhängigen belarussischen Strahlen-instituts BELRAD geschult. Besonders hervorzuheben ist, dass das Projekt nicht auf den Schulgarten beschränkt bleiben soll. Vielmehr soll es Breitenwirkung entfalten:  Schülerinnen und Schüler wollen ihre Messungen auch der örtlichen Bevölkerung und landwirtschaftlichen Organisationen anbieten, damit diese über die Belastungen ihres Gemüses und ihrer Früchte Aufschluss erhalten. Schulleiter Leonid befürwortet das Projekt sehr. Er tritt nachdrücklich dafür ein, dass sich die Schülerschaft an seiner Schule mit dem Thema radioaktive Belastung der Umwelt und Nahrung intensiv auseinandersetzt. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr angelegt.

Ebenso wichtig wie die Überprüfung der Lebensmittel auf radioaktive Belastung ist zu erfahren, wie sich der Verzehr von belasteter Nahrung auf die Menschen auswirkt. Hierzu hat das unabhängige Strahleninstitut BELRAD seine Mess-Stühle zur Verfügung gestellt. Das Institut verfügt über große Erfahrung im Bereich der wissenschaftlichen Untersuchungen radioaktiver Belastung und arbeitet seit der Fukushima Katastrophe auch mit dortigen Fachleuten zusammen. Aktuell werden die Schülerinnen und Schüler auf ihre persönliche Strahlenexposition hin untersucht. Je nach Untersuchungsergebnis wird über unser Projekt die hochdosierte Pektin-Kur finanziert, die dazu beiträgt, die Cäsium-137 Belastung zu senken. Die Wirkung dieses Präparates wurde mittels einer Studie im Jahr 2005 durch das Forschungszentrum Jülich bestätigt.